Trotz einer Vielzahl neuer digitaler Informationsquellen bleiben persönliche Gespräche und Pressemitteilungen nach wie vor die wichtigsten Recherchequellen für Journalisten. Das ist das überraschende Ergebnis der  Journalistenumfrage „Recherche 2018 – Mit visuellen Storys in die Medien“ der dpa-Tocher news aktuell.

Frage der Verifikation wichtiger denn je

Der klassische Kern der Recherche ist, bei allen Veränderungen durch den digitalen Wandel im Beruf des Journalisten, aktueller denn je. „Rausgehen, Fragen, Beobachten, Zuhören“, betont Roland Freund, stellvertretender Chefredakteur, dpa.

Gleichzeitig ändere sich durch den digitalen Wandel aber wiederum sehr viel für Journalisten, dies gelte vor allem auch für die Frage der Verifikation. Dafür sind heute umfassende digitale Kenntnisse der Journalisten unerlässlich. „Die Beantwortung der Frage „Kann das stimmen?“ ist heute ein Mix aus gesundem Menschenverstand und dann doch sehr viel digitalem Handwerkszeug.“ so Roland Freund zur verantwortungsvollen Aufgabe von Redakteuren bei der Bewertung von Quellen und Informationen.

Hinterfragen, Einordnen und Bewerten

Dazu müssen Journalisten heute im Web zu Hause sein und das journalistische Know-how über die Recherche auch in sozialen Medien aufbauen. Angesichts der Masse an Quellen und Informationen im Netz, die jedem zur Verfügung stehen und oft ungeprüft und unreflektiert über soziale Netzwerke verbreitet werden, wächst die Bedeutung der journalistischen Arbeit. Hinterfragen, Einordnen und Bewerten sind die Kernaufgaben, die mehr denn je in Redaktionen geleistet werden müssen.

Der Autor

Christiane Dähn
Christiane Dähn
Christiane Dähn ist Projektleiterin im Büro Bardohn in Hamburg. Nach ihrem Studium in Betriebswirtschaft und Journalistik an der Universität Hamburg, kümmerte sie sich bei Gruner + Jahr (Stern, Brigitte) und im Zeit-Verlag um Marketing, Anzeigenverkauf, Marktforschung und Verlagsgeschäfte.