Facebook ist international wie auch in Deutschland die weitaus meistgenutzte Social Media-Plattform. Knapp 52 Prozent der deutschen Onliner ab 18 Jahre nutzen Facebook, gut die Hälfte von ihnen liest dort auch News. Im internationalen Durchschnitt wird Facebook insgesamt mehr genutzt (rund 67 Prozent), zudem fällt auch die Nachrichtennutzung mit 44 Prozent deutlich höher aus. WhatsApp ist in Deutschland zwar überdurchschnittlich verbreitet, wird aber nur zum geringen Teil für den Austausch von Nachrichten eingesetzt. Twitter wird in Deutschland insgesamt weniger als im Schnitt der 26 Länder genutzt, die Affinität zu Nachrichten ist aber deutlich höher als bei WhatsApp. Instagram und Snapchat sind für Deutschland in Sachen Nachrichten kaum relevant.

Wer Social Media für den Nachrichtenkonsum einsetzt, wurde auch nach den Motiven gefragt. Facebook & Co bieten eine einfache Möglichkeit, auf verschiedene Quellen zuzugreifen. So lautet in Deutschland das meistgenannte Motiv für die Nachrichtennutzung über Facebook & Co. Neben der Quellenvielfalt wird vor allem die Verbreitungsgeschwindigkeit geschätzt, die Möglichkeit, sich schnell über aktuelle Schlagzeilen zu informieren.

Bemerkenswert: Das Teilen und Kommentieren von Nachrichten sowie das Wissen um die Präferenzen von Freunden – also gewisse Community-Aspekte – spielen für Nutzer ab 55 Jahre eine größere Rolle als für “digital natives”.

Social Media, kein Zweifel, sind für den Strom der Nachrichten und Meinungen heute wichtiger als im Jahr 2008. Doch auch in der jüngsten Altersgruppe nutzen 95 Prozent Editorial Media neben Social Media.

Der Autor

Dr. Uwe Sander
Dr. Uwe Sander
Der gelernte Volkswirt arbeitete nach einigen Jahren in der empirischen Wirtschaftsforschung von 1984 bis 2014 in verschiedenen Funktionen beim Verlag Gruner+Jahr, u.a. für die Titel Capital, Stern, GEO und Art. Heute ist er freiberuflich als Autor und Berater tätig. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung des digitalen Journalismus.