Sie heißen Barbara, Guido oder Boa und sind einer der erfolgreichsten Print-Trends des letzten Jahres: Personality-Magazine.
Den Anfang machte 2015 Barbara Schöneberger zusammen mit dem Team um Brigitte-Chefredakteurin Brigitte Huber. Und setzte gleich mit ihrem Debüt ein Zeichen mit einer verkauften Auflage von 250.000 Exemplaren bei der Erstausgabe. Auch in der Langstrecke kann „Barbara“ seitdem mit konstant mehr als 100.000 verkauften Exemplaren pro Ausgabe überzeugen.
Grund genug für andere, nachzuziehen: Joko, Lafer, Guido, Schrowange und Katzenberger und andere bekannte TV-Gesichter gründeten seitdem gemeinsam mit Verlagen an ihrer Seite „ihr“ Magazin – und gründeten so eine neue Gattung: die der Personality-Magazine.
Verlage wie Prominente profitieren
Das Prinzip ist so einfach wie erfolgreich: Personality-Magazine werden mit und um einen prominenten Namen aufgebaut, dessen Bekanntheit und Beliebtheit sie nutzen, um Käufer und Reichweite aufbauen.
Aber auch die Testimonials profitieren von dem Deal: im Gegenzug für die Bekanntheit der Prominenten bieten die personalisierten Magazine den bislang vor allem im Fernsehen und Internet mit Aufmerksamkeit bedachten Persönlichkeiten eine zusätzliche Plattform mit viel Spielraum, um die eigenen Botschaften, den eigenen Lifestyle und vielleicht noch unbekannte Facetten der eigenen Marke zu präsentieren und auszubauen. Aufbereitet in einer Form, die im wahrsten Sinne des Wortes greibar und damit vergleichsweise real ist: als gedrucktes Heft.
Neue Trends in 2019
Welche Möglichkeiten das für den Aufbau und Ausbau der eigenen Medienmarke und der Follower-Community bietet, haben unlängst auch Web-Prominente erkannt, die sich bisher hauptsächlich über den Influencer-Status in sozialen Medien freuen durften. So stehen bei den SOUL SISTERS aus dem Verlag Motor Presse Hearst vier „Achtsamkeits-Influencerinnen“ im Mittelpunkt und auch die Wohnzeitschrift Living at Home setzt künftig auf die „Interior Influencerin“ Holly Becker und Bauers SHAPE auf die Fitness-YouTuberin Sophia Thiel.
Sie erweitern mit gedruckten Magazinen ihren oft virtouos austarierten Kommunikationsmix damit um einen Kanal, der neben der Haptik eine weitere Besonderheit aufweist: es ist meist der einzige, bei dem die Nutzer – in diesem Fall ihre Follower oder Fans – einen wesentlichen Beitrag zu den Erlösen beitragen. Indem sie für die Inhalte zahlen. Eine für viele Influencer vollkommen neue Erfahrung.
Neben allen wirtschaftlichen Vorteilen ist aber offenbar auch der ganz eigene Prestige-Faktor des gedruckten Produktes nicht zu unterschätzen: „Die Persönlichkeiten empfinden ein Magazin als eine Art Veredelung ihrer Karriere.“, so zumindest erklärt Stefan Schäfer, Chief Produkt Officer von G+J die Bereitschaft zur Gründung von Magazinen zur eigenen Person.