Die digitale Transformation hat die Medienlandschaft grundlegend verändert. Was als Befreiung von alten Strukturen begann, ist zur neuen Abhängigkeit geworden. Prof. Dr. Martin Andree (Universität zu Köln), Gastredner des MVFP Experience Day, bringt es auf den Punkt: „Fairer und freier Wettbewerb wurde im Markt der digitalen Medien abgeschafft.“ Aus dem demokratisierenden Versprechen entstand ein Oligopol weniger Tech-Konzerne, die den Traffic dominieren.
Werbung nur digital? Ein Auslaufmodell
Die einseitige Ausrichtung auf digitale Werbung zeigt Ermüdungserscheinungen. Jahrelang fokussierten sich Marketer auf den unteren Funnel, verführt von leicht messbaren Kennzahlen wie Views, Clicks und Conversions, die kurzfristig einen hohen „Return on Marketing Investment“ (ROMI) suggerieren. Der vermeintliche Effizienzgewinn hatte einen Preis: Je besser die Messbarkeit, desto geringer die tatsächliche Werbewirkung.
Analysen der britischen Institute of Practitioners in Advertising (IPA), die seit den 2000er-Jahren die Effektivität im Marketing beobachten, weisen auf einen Trend hin: Ab 2008, mit der Einführung des iPhones und dem Boom des mobilen Internets, setzte ein kontinuierlicher Rückgang der Werbeeffektivität ein. Als Treiber gelten Kurzfristigkeit und eine ROMI-Fixierung, die Aktivierung vor Markenaufbau stellt.
Zurück zu Markenführung und Upper-Funnel
Die Antwort: nachhaltiges Brand Management und breit gestreutes Upper-Funnel-Marketing. Darauf verweisen auch Uwe Munzinger (Munzinger Brand & Experience) und seine Mitrednerin Dr. Caroline Meder (McKinsey & Company) im aktuellen MVFP Digital Talk der dfv Conference Group. Frau Dr. Meder beobachtet zudem eine Rückkehr zu Marketing-Mix-Modellen, um Wirkung ganzheitlich und über die Zeit zu messen. Upper-Funnel funktioniert, vorausgesetzt, die Kanäle stimmen. Entscheidend ist, in welchen Umfeldern Kommunikation stattfindet.
Vertrauen schlägt Algorithmus
Uwe Munzinger fasst das Dilemma der digitalen Werbewelt prägnant zusammen: „Ich glaube, in der Vergangenheit hat die klassische Mediaplanung immer darauf abgezielt, Champagner-Bar-Kontakte zu kreieren, und in der digitalen Welt bekommen wir sehr viele Toiletten-Kontakte.“ Die Metapher sitzt: Nicht jeder Kontakt ist gleich viel wert. In algorithmisch optimierten Feeds und Programmatic-Umfeldern landen Botschaften zu oft dort, wo sie Marken wenig nützen.
Journalistische Medien setzen hier einen Gegenpunkt: Vertrauen, Glaubwürdigkeit und kontextuelle Passgenauigkeit. Während Plattformen kurzfristige Aufmerksamkeit maximieren, schaffen redaktionelle Umfelder die „Champagner-Bar-Atmosphäre“, in der Marken nachhaltig wirken. Der Unterschied zwischen flüchtigem Scrollen und bewusstem Lesen ist qualitativ messbar und für Markenverantwortliche deutlich spürbar.
Experience Day: Print und Digital vereint erleben
Genau hier setzt der Experience Day des MVFP an, der am 28. Oktober 2025 erstmals in Düsseldorf stattfindet. Unter dem Motto „BRAND. JOURNALISM. COMMUNITY.“ wird gezeigt, wie hochwertige, gut recherchierte Inhalte wirksame Markenkommunikation ermöglichen: authentisch, eindrucksvoll, ganzheitlich.
Das Event richtet sich an Werbetreibende, die verstehen wollen, wie nachhaltiger Markenaufbau heute gelingt. Mehr als 25 Speaker nationaler und internationaler Unternehmen diskutieren aktuelle Entwicklungen und Wege aus der digitalen Abhängigkeit, darunter Prof. Dr. Martin Andree und Uwe Munzinger.
Last Call: Jetzt anmelden
Wer sich mit führenden Köpfen der Medien- und Werbebranche vernetzen und erleben möchte, wie Crossmedia in der Praxis funktioniert, sollte sich jetzt anmelden. Der Experience Day macht greifbar, was Zahlen und Studien belegen: In einer Welt voller digitaler Ablenkungen sind vertrauensvolle, journalistische Umfelder wertvoller denn je. Hier entsteht echte Aufmerksamkeit. Hier werden Marken aufgebaut. Hier funktioniert Kommunikation ohne algorithmische Bevormundung.
Hier geht es direkt zur Anmeldung: MVFP Experience Day